Eine defekte Markise muss nicht gleich ausgetauscht werden. Viele Schäden lassen sich mit dem richtigen Werkzeug, etwas Geschick und Geduld beheben. Ob gerissener Markisenstoff, schwergängige Kurbel oder defekter Gelenkarm – hier erfährst du, wie du eine kaputte Markise reparierst, wann sich fachliche Unterstützung lohnt und wie du Reparaturen vorbeugen kannst.

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Häufige Schäden an Markisen: Das sind typische Probleme

Mit den Jahren bleibt es nicht aus, dass Markisen Abnutzungserscheinungen zeigen. Die häufigsten Probleme lassen sich meist drei Bereichen zuordnen:

Schäden am Markisentuch

Wie robust eine Markisenbespannung ist, hängt in erster Linie von ihrer Materialqualität ab. Minderwertige Stoffe verlieren durch UV-Strahlung bereits nach wenigen Jahren ihre Farbintensität.

Während das Ausbleichen meist nur ein optisches Problem darstellt, sind die weiteren Folgen des Sonnenlichts gravierender: Die Fasern werden brüchig, weniger elastisch und neigen zu Rissen oder kleinen Löchern.

Auch Feuchtigkeit, Regen und Temperaturschwankungen hinterlassen Spuren – erkennbar an dünner werdenden Stellen oder Rissen im Stoff. Kommt es zusätzlich zu mechanischer Einwirkung, etwa durch Hagel, starke Windböen oder umherfliegende Äste, können kleine Schwachstellen rasch zu großflächigen Schäden führen.

Besonders gefährdet sind die Nähte. Sie fransen mit der Zeit aus und können reißen, sodass der Stoff seine Form und Stabilität verliert.

Schäden an der Mechanik

Die Gelenkarme und das Getriebe sind das Herzstück der Markisenmechanik. Funktionieren sie nicht mehr einwandfrei, kann das unterschiedliche Ursachen haben.

Häufig ist es eine falsche Justierung der Gelenkarme nach jahrelanger Nutzung oder ein Mangel an Schmierung im Getriebe, was sich durch Quietschen oder Schwergängigkeit bemerkbar macht.

In schwerwiegenderen Fällen brechen Gelenkarme durch Materialermüdung oder Rost. Oder sie verbiegen sich unter Krafteinwirkung, etwa bei extremem Wetter. Auch das Getriebe selbst kann beschädigt sein und blockieren.

Wenn die Markise schief hängt oder wackelt, deutet das auf ein Problem mit der Verankerung am Gebäude hin. Hier ist Vorsicht geboten: Versuche nicht, die Markise mit Gewalt zu bewegen, sondern ziehe besser einen Fachmann hinzu.

Schäden an der Elektronik

Elektrisch betriebene Markisen bieten Komfort, sind aber anfällig für technische Probleme. Wenn sich die Markise nach Betätigung des Schalters nicht bewegt, liegt das häufig am Motor, am Schalter selbst oder an einer defekten Verbindung.

Bei Markisen mit integriertem Wetterwächter kann auch die drahtlose Steuerung versagen, was weitere Folgen haben kann. Wird die Markise bei Sturm nicht automatisch eingefahren, drohen zusätzliche Schäden an Stoff und Mechanik.

Bei elektronischen Defekten gilt: Stromführende Bauteile sollten ausschließlich von qualifiziertem Fachpersonal geprüft und repariert werden. Trenne die Markise vorsichtshalber vom Strom und lasse die Fehlerquelle professionell diagnostizieren.

Wann lohnt sich eine Reparatur und wann ein Austausch?

Ob es sich lohnt, eine Markise zu reparieren, hängt von deren Alter, dem Schaden und dem Zeitaufwand ab.

Stoffschäden

Die beste Methode, um deine Markise in Schuss zu halten, ist, sie regelmäßig zu pflegen. Entferne Schmutz vom Markisentuch, lasse sie nicht unnötig bei Regen, Schnee oder starker Sonne draußen und gönne dem Stoff mindestens einmal im Jahr eine frische Schicht Imprägnierung.

Bei der Wartung kannst du dich von einem Profi unterstützen lassen, der bei dieser Gelegenheit auch gleich einen Blick auf mögliche Schäden wirft, die dir vielleicht entgehen würden.

Haben sich bereits Risse im Stoff gebildet, kannst du diese oft selbst reparieren. Dafür gibt es speziellen Reparaturkleber. Oder du nähst die beschädigten Stellen. Wichtig: Der Kleber muss zum Material deiner Markise passen, sonst hält die Reparatur nicht lange.

Für Stoffe aus Polyethylen, Polypropylen oder mit Teflonbeschichtung ist Kleben übrigens keine Option. Achte außerdem darauf, dass der Kleber UV- und wetterbeständig ist. Und gib ihm etwa zwei Tage Zeit zum Aushärten. Größere Schäden behebst du durch Aufkleben eines Flickens.

Wenn der Stoff jedoch stark beschädigt oder stark ausgeblichen ist, solltest du ihn komplett austauschen lassen. Das übernimmt eine Fachkraft für dich. Dabei kannst du gleich ein neues Design oder ein robusteres, langlebigeres Material wählen.

Mechanische Schäden

Viele mechanische Schäden solltest du einem Fachmann überlassen. Vor allem, wenn es um Gelenkarme oder defekte Bauteile geht. Kleine Wartungsarbeiten wie das Nachfetten quietschender Teile kannst du aber selbst übernehmen.

Reinige die beweglichen Teile zunächst mit einem Spezialreiniger, um altes, verharztes Schmiermittel zu entfernen. Danach trägst du ein passendes Schmiermittel neu auf. Schau vorher in die Bedienungsanleitung, denn je nach Material brauchst du ein spezielles Produkt.

Wenn du unsicher bist, lass lieber einen Experten ran. Bei einer professionellen Wartung ist das Nachfetten ohnehin inbegriffen.

Wenn die Gelenkarme deiner Markise schief stehen oder sich schwer öffnen, kann das an einer falschen Justierung liegen. Auch das richtet ein Fachmann für dich – ebenso den Neigungswinkel, falls du diesen ändern möchtest.

In manchen Fällen müssen abgenutzte oder beschädigte Teile ausgetauscht werden, etwa durch Materialermüdung nach vielen Jahren. Ein kurzer Eingriff reicht dann oft schon aus, damit deine Markise wieder problemlos funktioniert.

Handelt es sich um schwerwiegendere Schäden, zum Beispiel an der Befestigung oder an tragenden Bauteilen, solltest du auf jeden Fall einen Experten hinzuziehen. Jede Markise ist anders und unsachgemäße Reparaturen können nicht nur die Funktion beeinträchtigen, sondern auch Gebäudeschäden verursachen.

In manchen Fällen ist ein kompletter Austausch wirtschaftlicher als eine aufwendige Reparatur.

Elektronische Schäden

Wenn sich deine elektrische Markise nicht mehr bewegt oder der Wettersensor nicht mehr funktioniert, liegt meist ein technischer Defekt vor. Häufige Ursachen sind lockere Kabel, beschädigte Motorteile, Feuchtigkeitsschäden oder kaputte Sensoren.

Eine Fachfirma kann die Fehlerquelle schnell aufspüren und die betroffenen Bauteile fachgerecht austauschen. Sicherheit hat hierbei oberste Priorität, um durch Elektrizität verursachte Sach- und Personenschäden zu vermeiden.

Viele elektrische Markisen sind mit einer Notkurbel ausgestattet. Sollte die Elektronik im ausgefahrenen Zustand streiken, kannst du sie damit manuell einfahren und so vor Wind und Wetter schützen. Wie das genau funktioniert, steht in der Bedienungsanleitung deiner Markise.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kleine Reparaturen selbst machen

Wenn es um die Reparatur einer Markise geht, kommen viele Fragen auf. Darunter:

  • Kann man den Stoff einer Markise erneuern? 
  • Kann man Markisenstoff reparieren?
  • Wie kann ich eine gerissene Markise reparieren? 
  • Wie kann man die Naht der Markise reparieren?
  • Was tun, wenn das Markisengelenk kaputt ist? 
  • Wie tauscht man den Kurbelmechanismus einer Markise aus? 
  • Wie viel kostet eine Markisen-Reparatur? 

Im Folgenden findest du einige Antworten und praxiserprobte Anleitungen für die gängigsten Reparaturen.

Markisentuch austauschen: Kann man eine alte Markise neu bespannen?

Ja, das geht. Bevor du loslegst, solltest du alle Materialien griffbereit haben. Du brauchst einen neuen Markisenstoff in passender Größe und Farbe, geeignetes Werkzeug wie Zange und Schraubenschlüssel, ein Maßband und einen Markierstift zum exakten Abmessen sowie eine stabile Leiter.

Achte unbedingt darauf, dass dein neuer Stoff wetterfest und speziell für den Außeneinsatz geeignet ist. Nur so bleibt deine Markise lange funktionstüchtig.

  1. Markise abnehmen und alten Stoff lösen: Im ersten Schritt musst du die Markise vom Wand- oder Deckenhalter lösen. Das geht je nach Modell ganz einfach. Entferne vorsichtig die Schrauben oder Bolzen, mit denen die Markise befestigt ist. Besitzt deine Markise eine Tuchwelle, kannst du den Stoff vom Gestell trennen, indem du ihn an den Enden löst. Idealerweise bleibt er dabei unbeschädigt, damit du ihn später als Vorlage für den neuen nutzen kannst.
  2. Alten Stoff vollständig entfernen: Jetzt ziehst du den alten Stoff vorsichtig ab, ohne dass sich Fasern verheddern oder mechanische Teile beschädigt werden. Ist der Stoff an der Welle fixiert, löst du die entsprechenden Schrauben oder Klammern und entfernst ihn langsam.
  3. Maßnehmen und neuen Stoff zuschneiden: Miss nun genau nach, wie groß der neue Stoff sein muss, sowohl in der Breite als auch in der Länge. Nutze den alten Stoff als Schablone oder greife zum Maßband. Markiere die Kanten und schneide den Stoff sorgfältig zu. So stellst du sicher, dass alles später exakt passt und sauber aussieht.
  4. Neuen Stoff montieren: An einem Ende der Tuchwelle führst du den neuen Markisenstoff behutsam durch die Befestigungsmechanismen. Achte darauf, dass er gleichmäßig sitzt, gut gespannt ist und keine Falten wirft. Das sorgt für ein schönes Erscheinungsbild und einen reibungslosen Lauf.
  5. Markise befestigen und Funktionstest durchführen: Abschließend schraubst du die Markise wieder an der Decke oder Wand an und prüfst, ob alles fest sitzt. Teste dann, ob sie sich uneingeschränkt ein- und ausfahren lässt. Wenn alles passt, ist deine Markise wieder einsatzbereit.

Markisentuch flicken: Wie repariere ich einen gerissenen Markisenstoff?

Größere Risse oder Löcher im Markisenstoff kannst du mit einem passenden Stoffflicken ausbessern. Schneide den Flicken so zu, dass er die beschädigte Stelle gut abdeckt, und klebe ihn mit einem speziellen Textilkleber von außen auf den Riss oder das Loch.

Für zusätzliche Stabilität kannst du auf der Unterseite des Stoffes einen zweiten Flicken anbringen. Achte dabei unbedingt auf die Trocknungszeit des Klebers. Je nach Produkt kann es 24 bis 36 Stunden dauern, bis alles vollständig ausgehärtet ist.

Ausgefranste Markise: Nähte reparieren

Weist das Markisentuch lose Fäden am Rand auf, kannst du diese ganz einfach mit Reparaturkleber versiegeln. Trage den Kleber vorsichtig auf die Naht auf und achte darauf, dass die Stelle vollständig geschlossen ist, damit kein Wasser ins Gewebe eindringen kann.

Fixiere die betroffene Stelle am besten mit Klebeband, damit der Kleber gut aushärtet. Bevor du die Markise wieder nutzt, muss alles getrocknet sein. Wenn du handwerklich geschickt bist, kannst du größere, offene Nähte auch mit einem passenden Kunststoffgarn selbst nachnähen.

Gestell richten: Gelenkarme nachjustieren

Schritt / ThemaBeschreibungHinweise / Tipps
Regelmäßige KontrolleGelenkarme prüfen: parallel? Streift nichts am Gehäuse?Vor allem Schrauben können sich lockern → rechtzeitig nachziehen
VorbereitungMarkise 50–80 cm ausfahren, bis Stellschrauben sichtbar sind (an den Armhaltern, meist bei der Tuchwelle).2 Personen empfohlen (eine Person justiert, die andere entlastet den Arm).
WerkzeugInbusschlüssel (für Innensechskantschrauben).Uhrzeigersinn = Arm anheben; Gegenuhrzeigersinn = Arm absenken.
ZusatzschraubenManche Modelle haben eine weitere Schraube am Armlager.Diese vor dem Verstellen lösen.
FeinjustierungArmhalter am Ausfallprofil überprüfen.Sie sollten senkrecht stehen; integrierte Wasserwaage nutzen.
SicherheitImmer nach Herstelleranleitung arbeiten.Einstellungen können je nach Modell variieren.

Ersatzteile für die Markise: Gelenkarm reparieren

Ein kräftiger Windstoß bei ausgefahrener Markise reicht aus, um den Gelenkarm oder den Gelenkarmhalter stark zu beschädigen. Ist das Bauteil verbogen oder gar gebrochen, muss es ausgetauscht werden. Zuvor solltest du jedoch prüfen, ob ein passendes Ersatzteil verfügbar ist.

So gehst du beim Austausch des Gelenkarms vor:

  1. Markise ausfahren und sichern: Fahre die Markise komplett aus, um die Spannung aus den Armen zu nehmen. Ist das wegen des Schadens nicht möglich, musst du die verbogenen Arme unbedingt sichern, damit sie nicht unkontrolliert aufspringen.
  2. Neigung einstellen (wenn möglich): Falls deine Markise über eine Feststellschraube am Neigungsgelenk verfügt, löse sie vorsichtig. Dann kannst du die Neigung der Markise leicht nach unten einstellen und erleichterst dir so den Ausbau.
  3. Gelenkarm von der Ausfallschiene lösen: Jetzt löst du die Sicherung an der Ausfallschiene. Danach kannst du den beschädigten Gelenkarm vorsichtig abziehen. Arbeite konzentriert, damit keine Bauteile wegspringen oder verrutschen.
  4. Bolzen aus der oberen Armkonsole ziehen: Nun ziehst du den Gelenkarmbolzen aus der oberen Armhalterung heraus. Je nach Markisenmodell lässt sich der gesamte Gelenkarm entweder nach oben oder unten aus der Konsole herausführen.
  5. Vorsichtig neuen Arm montieren: Die Montage des neuen Arms erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Aber sei vorsichtig. Beim Ausklappen steht der Gelenkarm unter Federspannung. Hier besteht erhöhte Verletzungsgefahr. Lass dich am besten von jemandem unterstützen.

Zugband der Markise wechseln

Ist bei deiner Markise das Seil gerissen, kannst du es reparieren bzw. austauschen. Fahre zunächst das Zugprofil deiner Markise etwa 20 Zentimeter aus. Öffne danach den Kastendeckel, um das Band von der Gurtscheibe zu lösen.

Stelle die Markise manuell nach. Die Befestigungsschraube an der Gurtscheibe muss nach oben zeigen, damit du das neue Zugband anschrauben kannst. Wickle es dann 3,5-mal auf die Gurtscheibe und führe es über die Rolle am Seitenlager bis in die Führungsschiene.

Die Kappe, die sich am Ende der Führungsschiene befindet, entfernst du und führst das Band zuerst durch die Endkappe und danach um die Bandumlenkrolle. Diese steckst du am Ende wieder auf.

Von der Endkappe aus legst du das Band nun auf Höhe des Zugprofildeckels in die Führungsnut der Schiene. Achte darauf, dass es sich nicht verdreht oder verklemmt.

Nun verbindest du das rechte und linke Zugband mithilfe von Bandklammern. Um Spannung aufzubauen, drehst du die Spannspule gegen den Uhrzeigersinn.

Kontrolliere, ob die Markise genug Spannung hat und justiere bei Bedarf etwas nach. Dann ziehst du die Sicherungsschraube an der Spannspule fest und montierst die Abdeckungen wieder.

Je nach Modell kannst du die Markise danach ganz normal mit dem Motor oder der Handkurbel inklusive Fleischerhaken bedienen.

Defekte Markise: Kurbelgetriebe reparieren bzw. austauschen

Bevor du beginnst, öffne die Markise komplett, damit auf dem Tuch keine Spannung mehr ist. So kannst du das Kurbelwerk problemlos entfernen und wieder einsetzen, ohne dass sich die Gelenkarme unkontrolliert entspannen.

Du brauchst lediglich zwei Werkzeuge: einen kurzen Kreuzschraubendreher, um die Befestigungsschraube der Abdeckkappe zu lösen, und einen normalen Kreuzschraubendreher für die restlichen Arbeiten.

Entferne nun die drei Befestigungsschrauben der Endplatte samt Kurbelwerk und ziehe die komplette Einheit vorsichtig von der Achse der Tuchrolle ab.

Setze das neue Kurbelwerk samt Endplatte auf die Achse und schiebe es wieder in das Markisengehäuse. Verschraube die Endplatte wie zuvor mit den drei Kreuzschlitzschrauben an der Markise.

Teste anschließend, ob alles funktioniert: Kurble die Markise einmal vollständig ein und wieder aus. Wenn alles reibungslos läuft, bringst du zum Schluss die Abdeckkappe wieder an und sicherst sie mit der Schraube.

Was kostet die Reparatur einer Markise?

Die Kosten hängen stark davon ab, was genau repariert werden muss. Je nach Markisenart, Tuchqualität und Montageaufwand kann die Rechnung unterschiedlich ausfallen. Auch die Größe spielt eine Rolle, denn mehr Stoff bedeutet mehr Kosten.

Besonders bei Kassetten- oder Halbkassettenmarkisen ist der Austausch aufwendiger und damit teurer. Gelenkarmmarkisen sind meist einfacher zu bespannen und daher günstiger. Auch Sonderformen wie Pergola- oder Wintergartenmarkisen können teurer sein, da sie oft speziell angepasst werden müssen.

Ein neuer Markisenstoff kostet im Schnitt zwischen 35 und 65 Euro pro Quadratmeter. Hochwertige Stoffe halten länger, sind UV-beständig und wasserabweisend – lohnen sich also auf lange Sicht.

Für die Montage musst du mit rund 120 bis 140 Euro rechnen. Wenn du handwerklich fit bist, kannst du durch Selbstmontage sparen, musst dir aber sicher sein, dass du alles korrekt anbringst. Fehler könnten sonst teuer werden.

Die Gesamtkosten für eine neue Bespannung liegen bei etwa 225 bis 335 Euro. Ein kompletter Neukauf kostet dagegen deutlich mehr, je nach Modell zwischen 255 und über 5.000 Euro.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, bietet dir ein Fachbetrieb nicht nur eine fachgerechte Ausführung, sondern auch Garantien auf Tuch und Montage. So bist du im Fall der Fälle abgesichert.

Welche Werkzeuge brauche ich für eine Markisen-Reparatur?

Je nachdem, welcher Defekt oder Schaden vorliegt, brauchst du für die Reparatur der Markise verschiedene Werkzeuge und Materialien. Dazu gehören:

  • Reparaturflicken oder -klebebänder für den Markisenstoff, die wasserfest und UV-beständig sind, um kleine Risse oder Löcher zu reparieren. 
  • Nadel und Faden zum Annähen von Stoffflicken oder Verstärkungen bei größeren Schäden oder defekten Nähten. 
  • Schraubenzieher und Zange für die Demontage von Teilen wie Markisenarmen oder Halterungen bei größeren Reparaturen. 
  • Inbusschlüssel zum Einstellen von Neigungswinkeln oder anderen justierbaren Teilen der Markise. 
  • Schmiermittel (Teflon- oder Silikonspray), um eine schwergängige Markise wieder gangbar zu machen und ein Quietschen zu verhindern.
  • Reinigungsmittel und Bürste, um die Markise vor der Reparatur gründlich zu reinigen. 
  • Imprägnierspray, um die reparierte Stelle oder die gesamte Markise nach der Reparatur zu imprägnieren. 

Tipps für Heimwerker

Ob die Markise klemmt oder quietscht – nachfolgend findest du praktische Tipps zu möglichen Fehlerquellen, wie du diese behebst und was du tun kannst, damit dein Sonnenschutz zuverlässig funktioniert und lange hält.

Was tun, wenn die Markise klemmt oder sich nicht ausfahren lässt?

Wenn sich deine elektrische Markise nicht mehr bewegt, schaue zuerst nach Hindernissen. Äste, Laub oder andere Blockaden in den Führungen können die Bewegung behindern. Entferne sie und teste die Markise erneut.

Hast du den Antrieb in kurzer Zeit mehrfach genutzt, kann der Motor überhitzt sein. Dann hilft nur etwas Geduld. Nach dem Abkühlen funktioniert er wieder. Ist das nicht der Fall, prüfe die Sicherungen und Stromverbindung.

Auch ein loser Kontakt oder ein defektes Kabel kann das Problem sein. In dem Fall solltest du keine Selbstreparatur versuchen. Hier ist ein Fachbetrieb gefragt, um Schäden oder Verletzungen zu vermeiden.

Bei einer manuellen Markise kann eine defekte Handkurbel oder ein kaputtes Getriebe die Ursache sein. Traust du dir die Reparatur nicht zu, wende dich an deinen Fachhändler, der das passende Ersatzteil besorgt und den Schaden behebt.

Wenn der Wettersensor streikt, prüfe zuerst die Stromversorgung oder den Batteriestand. Ist alles in Ordnung, versuche, den Sensor neu mit dem Motor zu koppeln. Bei anhaltenden Problemen hilft dir der Kundenservice weiter.

Was tun bei quietschender oder schwergängiger Markise?

Wenn deine Markise quietscht oder schwergängig ist, deutet das oft auf Verschleiß oder Schmutz in den Gelenken hin. Die Geräusche sind nicht nur störend, sie sind auch ein Warnsignal.

Bevor du zur Spraydose greifst, lies unbedingt die Herstelleranleitung. Viele Markisen haben teflonbeschichtete Lager, die empfindlich auf falsche Schmierstoffe reagieren. Fett oder Öl können mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Geeignet sind in der Regel Teflon- (PTFE) oder Silikonsprays, da sie wasser- und schmutzabweisend wirken. Diese sorgen für geschmeidige Bewegungen, ohne die Mechanik anzugreifen.

Reinige die betroffenen Stellen vorher gründlich mit Petroleum oder einem Lackreiniger. Erst wenn alles sauber und trocken ist, darfst du das passende Spray auftragen. So bleibt deine Markise lange leichtgängig und leise.

Wie pflege ich meine Markise, damit Reparaturen seltener nötig sind?

Reinige das Markisentuch regelmäßig mit lauwarmem Wasser und einem milden Reinigungsmittel. Verzichte auf aggressive Reiniger oder den Hochdruckreiniger, denn sie beschädigen die Imprägnierung und verkürzen die Lebensdauer des Tuchs.

Nutze am besten spezielle Markisenreiniger und wähle einen trockenen, bewölkten Tag für die Reinigung. So trocknet das Tuch gleichmäßig und es entstehen keine Wasserflecken oder Rückstände.

Mindestens einmal im Jahr solltest du die Markise gründlich überprüfen: Sitzen alle Schrauben fest? Funktioniert die Mechanik einwandfrei? Schmiere die beweglichen Teile mit Silikon- oder Teflonspray – so läuft alles geschmeidig.

Noch besser schützt du deine Markise mit einer smarten Steuerung. Sensoren erkennen Wind, Regen oder starke Sonne und fahren die Markise automatisch ein. So bleibt sie auch bei Wetterumschwüngen gut geschützt.

Tipp aus der Redaktion: Worauf du beim (Neu-)Kauf einer Markise achten solltest

Manche Schäden sind irreparabel oder eine Reparatur der Markise wäre unwirtschaftlich, sodass ein Neukauf unvermeidlich ist. Damit du ein langlebiges Produkt erhältst, solltest du folgende Aspekte berücksichtigen.

Die Leistungsanforderungen für Markisen sind nach DIN EN 13561 geregelt, wozu auch die Windwiderstandsklasse gehört. Hier ist wichtig, dass die Markise mindestens Windwiderstandsklasse 2 hat. Das bedeutet, sie hält Geschwindigkeiten bis zu 38 km/h stand, was Windstärke 5 entspricht.

Des Weiteren ist die DIN-Norm 4102 B1 von Bedeutung, wenn du zusätzlich Wert auf Feuerschutz legst. Die Markise sollte mit dem Hinweis „schwer entflammbar“ gekennzeichnet sein, denn dann wurden die Tücher speziell auf ihr Brandverhalten getestet.

Dafür werden beispielsweise Materialien wie PVC-beschichteter oder aluminierter Polyester, Polyester mit phosphorhaltigen Verbindungen oder Gewebe aus Glasfasern verwendet. Insbesondere Polyester gilt als elastisch, formstabil und reißfest.

Weitere Informationen, die dir bei deiner Entscheidung für ein passendes Modell helfen können, findest du in unserem Artikel „Markisen als Sonnenschutz: 15 Fragen zu Material, Stabilität und Funktion“.

Kann man eine Markise selbst reparieren oder braucht man einen Fachbetrieb?

Viele kleine Defekte oder Beschädigungen kannst du selbst beheben. Doch irgendwann kommen auch Heimwerker an ihre Grenzen. Und da stellt sich die Frage: Wann ist ein Fachmann notwendig?

Handelt es sich um größere Schäden an der Mechanik oder Störungen der Motorisierung bei elektrischen Antrieben, solltest du die Reparatur oder den Austausch des Motors einem Experten überlassen.

Gibt es Schwierigkeiten bei der Befestigung der Markise am Haus, ist es ebenfalls ratsam, eine Fachfirma zu beauftragen, um Schäden am Gebäude zu vermeiden.

Zu guter Letzt solltest du dir professionelle Unterstützung holen, wenn du nicht sicher bist, wie du vorgehen sollst. Bevor du herumprobierst und das Problem womöglich verschlimmbesserst, sparst du Zeit, Geld und Nerven, wenn du einen Fachmann hinzuziehst.

Fazit: Eine Markise zu reparieren, ist oft einfacher als gedacht

Eine defekte Markise ist kein Grund zur Panik. Viele Schäden wie gerissene Stoffe, defekte Gelenkarme oder schwergängige Kurbeln lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick selbst beheben.

Wichtig sind die passenden Ersatzteile, gutes Werkzeug und die richtige Anleitung. Nur bei sicherheitsrelevanten oder komplexen Defekten solltest du auf Fachleute zurückgreifen, um Folgeschäden zu vermeiden.