Markisen sind mehr als nur Schattenspender. Sie müssen Regen, Wind, Staub und Schmutz trotzen und beeinflussen das Raumklima, die Lichtverhältnisse und Energieeffizienz. Doch welche Stoffe sind besonders UV-beständig, wie stabil sind Markisen und was unterscheidet sie von Jalousien? Dieser Fachartikel beantwortet 15 zentrale Fragen zu Material, Stabilität und Funktion.

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1. Was ist der beste Stoff für eine Markise?

Markisenstoffe bestehen überwiegend aus Acryl oder Polyester. Als bester Stoff gilt in vielen Fällen spinndüsengefärbtes Acrylgewebe. Es ist farbecht, UV-beständig und langlebig. Polyester bietet eine gute Elastizität, neigt aber bei starker UV-Belastung schneller zum Ausbleichen.

2. Welches Markisenstoff-Material ist besonders UV-beständig?

Spinndüsengefärbtes Acrylgewebe ist besonders UV-beständig. Die Farbpigmente werden direkt in die Faser eingebracht. Die UV-Schutzklasse wird in UPF (Ultraviolet Protection Factor) angegeben. Ein UPF von 50+ schützt optimal. Polyester bietet je nach Beschichtung ebenfalls guten UV-Schutz, allerdings mit kürzerer Haltbarkeit.

3. Wie wetterfest sind die verschiedenen Markisenstoffe?

Nicht jeder Markisenstoff hält Wind und Wetter gleich gut stand. Die Wetterfestigkeit hängt vom Material, der Verarbeitung und eventuellen Beschichtungen ab. Besonders bei Regen oder hoher UV-Strahlung zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Materialien.

  • Acryl: Dieses Material gilt als besonders wetterbeständig. Es ist schimmelresistent, farbecht und bleibt dank seiner Atmungsaktivität auch bei Hitze angenehm. Selbst bei starker Sonneneinstrahlung bleibt das Gewebe formstabil und sorgt für zuverlässigen Schutz über viele Jahre hinweg.
  • Polyester: Polyester überzeugt durch eine hohe Reißfestigkeit und gute Elastizität. Allerdings reagiert es empfindlicher auf UV-Strahlen als Acryl. Ohne spezielle Beschichtung kann es bei intensiver Sonneneinstrahlung schneller ausbleichen und an Festigkeit verlieren.
  • PVC-beschichtete Stoffe: Diese Materialien sind äußerst wasserdicht und eignen sich daher besonders gut für den Einsatz in der Gastronomie oder bei häufigem Regeneinfluss. Allerdings sind sie weniger atmungsaktiv, was zu mehr Feuchtigkeit unter der Markise führen kann.

Wichtig: Kein Markisenstoff ist für dauerhafte Regenbelastung geeignet. Bei längeren oder starken Niederschlägen sollte die Markise immer eingefahren werden, um Schäden zu vermeiden.

4. Welche Vor- und Nachteile haben Acryl- vs. Polyesterstoffe bei Markisen?

Wer eine Markise kaufen oder ersetzen möchte, steht häufig vor der Frage: Acryl oder Polyester – welches Material eignet sich besser für den eigenen Bedarf? Beide Stoffe sind synthetisch, unterscheiden sich jedoch in Hinblick auf UV-Beständigkeit, Formstabilität, Pflege und Preis.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Eigenschaften beider Materialien inklusive Stärken und Schwächen.

Vorteile von Acrylstoffen

  1. Hohe UV- und Farbbeständigkeit: Acrylstoffe werden meist im Spinndüsenverfahren gefärbt. Das heißt, die Farbpigmente werden direkt in das Garn eingearbeitet. Dadurch bleibt das Gewebe über Jahre hinweg farb- und lichtecht, auch bei intensiver Sonneneinstrahlung.
  2. Witterungsbeständig: Acryl trotzt Wind, Regen und selbst Schnee. Das Material bleibt formstabil, reißfest und strapazierfähig. Ideal für dauerhaft genutzte Markisen im Außenbereich.
  3. Schimmelresistent und atmungsaktiv: Acryl lässt Luft durch und verhindert so die Bildung von Kondenswasser. Das beugt Schimmel und Stockflecken vor, was besonders in feuchteren Gegenden ein großer Pluspunkt ist.
  4. Pflegeleicht und schnelltrocknend: Dank der glatten Faserstruktur haftet Schmutz nur schwer an. Leichte Verschmutzungen lassen sich mit Wasser und milder Seife entfernen. Bei Nässe trocknet der Stoff schnell wieder ab.
  5. Angenehme Haptik: Im Vergleich zu Polyester wirkt Acryl textiler und fühlt sich weicher an. Das sorgt für ein angenehmes Gesamtbild und besseren Komfort unter der Markise.
  6. Langlebig: Durch die Kombination aus hoher Farbstabilität, robuster Faserstruktur und guter Witterungsresistenz sind Acrylstoffe besonders langlebig und für eine dauerhafte Nutzung ausgelegt.

Nachteile von Acrylstoffen

Acryl ist hitzeempfindlich und kann bei Kontakt mit offenen Flammen oder sehr hohen Temperaturen schmelzen. Zudem basiert das Material auf Erdöl und ist nicht biologisch abbaubar.

Tipp aus der Redaktion: So erkennst du feuerfeste Markisentücher

Wenn du besonderen Wert auf Feuerschutz legst, achte beim Kauf deiner Markise auf die Kennzeichnung „schwer entflammbar“. Diese Tücher entsprechen der DIN-Norm 4102 B1 und wurden speziell auf ihr Brandverhalten getestet. Typische Materialien sind z. B. aluminierter Polyester, PVC-beschichteter Polyester, Polyester mit phosphorhaltigen Verbindungen oder Gewebe aus Glasfasern.

Vorteile von Polyesterstoffen

  1. Günstiger Preis: Polyester-Markisen sind meist deutlich preiswerter als Varianten aus Acryl. Ideal für alle, die auf das Budget achten oder die Markise nur gelegentlich nutzen.
  2. Hohe Reißfestigkeit: Polyester gilt als besonders belastbar bei mechanischer Beanspruchung und punktet durch seine hohe Zug- und Reißfestigkeit. Optimal für große Spannweiten und windanfällige Standorte.
  3. Elastisch und formstabil: Dank Memory-Effekt bleibt das Material in Form und zeigt kaum Faltenbildung, was insbesondere bei breiten Markisen ein Vorteil ist. Das Rücksprungverhalten sorgt dafür, dass sich das Tuch nach dem Ein- und Ausfahren schnell wieder glättet.
  4. Gute Auswahl an Farben und Designs: Polyesterstoffe sind in vielen Farben und Mustern erhältlich. Allerdings bleichen sie schneller aus als Acrylstoffe, da sie meist nur oberflächlich gefärbt sind (Garn- oder Stückfärbung).
  5. Wasserabweisend und schnelltrocknend: Polyester trocknet schnell und nimmt kaum Feuchtigkeit auf. Ein Pluspunkt für wechselhafte Wetterbedingungen. Für den Einsatz im Außenbereich ist allerdings eine spezielle UV- und Imprägnierbeschichtung notwendig.
  6. Vielseitig einsetzbar: Dank ihres guten Wickelverhaltens eignet sich Polyester besonders für Rollmarkisen oder Modelle mit automatischer Steuerung.

Nachteile von Polyesterstoffen

Unbehandeltes Polyester ist weniger UV-beständig und neigt zum Ausbleichen. Die Schutzbeschichtung kann sich mit der Zeit abnutzen, was die Lebensdauer des Tuchs verkürzt. Auch Polyester ist ein erdölbasiertes, nicht biologisch abbaubares Material.

5. Wie pflegt man das Material einer Markise, damit es lange hält?

PflegeschrittVorgehensweiseWichtige Hinweise
Vor dem EinfahrenStaub, Blätter, Pollen und Pflanzenreste mit weichem Besen entfernenTuch immer trocken einfahren
GrundreinigungMilde Seifenlauge mit lauwarmem Wasser und weichem Tuch oder speziellem Markisenreiniger verwendenKeine aggressiven Mittel, kein Bleichmittel, kein Hochdruckreiniger
FleckenentfernungSanft kreisend mit weicher Bürste oder Schwamm schrubbenWenig Druck anwenden
AbspülenMit klarem Wasser gründlich abspülen (feiner Gartenschlauchstrahl)Seifenrückstände vollständig entfernen
TrocknenAn der Luft, vorzugsweise im SchattenKein direktes Sonnenlicht, Trockner oder Hitzequellen
ImprägnierenNach dem Trocknen mit Imprägnierspray behandelnSchützt vor Wasser und neuen Flecken
Vogelkot entfernenSofort mit feuchtem Lappen, bei Bedarf mit FlüssigwaschmittelBei eingetrockneten Flecken: trockene Bürste + Gallseife, Essig oder Backpulver
Metall- & KunststoffteileMit feuchtem Tuch reinigenGelenke gelegentlich ölen (Handbuch beachten)
SchutzmaßnahmenSchutzdach oder Schutzhülle nutzen, besonders im WinterVerlängert die Lebensdauer deutlich

6. Ist es unter einer dunklen Markise wärmer?

Dunkle Markisentücher blocken Sonnenstrahlen effektiver als helle. Dadurch bieten sie besseren Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Allerdings speichern dunkle Stoffe mehr Wärme und heizen sich deutlich stärker auf. Infolgedessen kann sich die Luft unter der Markise bei wenig Luftzirkulation schnell stauen.

Daher sind dunkle Markisen besonders für gut belüftete Terrassen oder Balkone geeignet. Helle Tücher wirken offener und freundlicher, lassen aber mehr Licht und Wärme durch das Gewebe. Die Entscheidung hängt also vom Standort und dem gewünschten Klima unter der Markise ab.

7. Wie stabil sind Markisen bei Wind und Sturm?

Wie viel Wind eine Markise aushält, verrät dir die Windwiderstandsklasse gemäß der europäischen Norm DIN EN 13561. Grundsätzlich sind Markisen für leichten Wind ausgelegt und halten Windgeschwindigkeiten bis 38 km/h bzw. der Windstärke 5 stand.

Windstärke 5 entspricht der Windwiderstandsklasse 2, welche eine Markise auf jeden Fall erfüllen sollte, um der frischen Brise verlässlich zu trotzen. 

8. Welche Markisentypen bieten die höchste Stabilität?

Markisen mit besonders hoher Stabilität sind in der Regel solche, die über eine robuste Konstruktion aus hochwertigen Materialien wie pulverbeschichtetem Aluminium oder Stahl verfügen. Insbesondere Gelenkarmmarkisen mit verstärkten Armen und stabilen Befestigungselementen bieten ausgezeichneten Halt – auch bei Windbelastungen. Kassettenmarkisen, bei denen das Markisentuch und die Mechanik vollständig in einem Schutzgehäuse untergebracht sind, gelten ebenfalls als sehr stabil und langlebig, da sie zusätzlich vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Für maximale Stabilität empfehlen sich zudem Modelle mit integrierter Wind- und Neigungssensorik, die die Markise automatisch einfahren, bevor starke Windböen Schäden verursachen können.

Alternativ ist eine Zip-Markise oder auch Senkrechtmarkise das Mittel der Wahl.

Was ist eine Zip-Markise?

Eine Zip-Markise ist eine besonders stabile Form des Sonnenschutzes an Fenstern, Fassaden oder Terrassen. Ihr Markisentuch ist seitlich in speziellen Führungsschienen eingespannt, wodurch es über die gesamte Höhe straff bleibt, was Faltenbildung verhindert. Zudem hält die Markise starkem Wind stand.

Zip-Markisen reflektieren bis zu 75% der Sonneneinstrahlung und tragen so effektiv zu einem angenehmen Raumklima bei. Gleichzeitig bieten sie tagsüber Sichtschutz vor neugierigen Blicken. Für zusätzlichen Komfort lassen sich viele Modelle bequem per Motor steuern.

9. Welche Rolle spielt der Rahmen (Material wie Aluminium oder Stahl) für die Stabilität?

Ein stabiler Rahmen ist entscheidend. Aluminiumrahmen sind korrosionsbeständig, leicht und langlebig. Stahlrahmen sind schwerer und stabiler, aber rostanfälliger. Die Wandbefestigung muss tragfähig und fachgerecht montiert sein – idealerweise durch einen Fachbetrieb.

10. Kann man Markisen bei starkem Wind/Regen draußen lassen oder sollten sie eingefahren werden?

Bei starkem Wind oder Dauerregen sollten Markisen grundsätzlich eingefahren werden. Selbst robuste Modelle können bei Windböen Schaden nehmen. Steuereinheiten mit Wind- und Regensensoren fahren Markisen automatisch ein und bieten zusätzlichen Schutz.

11. Wie wirkt sich die Größe der Markise auf ihre Stabilität aus?

Je größer die Markise, desto mehr Angriffsfläche bietet sie dem Wind. Demzufolge steigen die Anforderungen an die Tragkonstruktion. Ab einer Breite von 5 Metern und Ausfalllängen über 3 Metern sollte auf besonders stabile Konstruktionen durch Zusatzstützen oder Querstreben geachtet werden.

12. Kann man eine Markise nachträglich elektrisch machen?

Viele manuelle Markisen, die über eine Tuch- oder Rundwelle verfügen, lassen sich mit einem Rohrmotor nachrüsten. Dafür wird ein Antrieb ins Tragrohr eingebaut, der per Fernbedienung oder App steuerbar ist.

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine klassische Gelenkarmmarkise, eine Tuchverschattung unter dem Terrassendach oder eine senkrechte Markise handelt. Die Nachrüstung sollte von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.

13. Wie lässt sich die Neigung einer Markise verstellen und warum ist das wichtig?

Die Neigung kann meist stufenlos über Gelenkarme oder Einstellschrauben reguliert werden. Bei vielen Markisen kannst du einen Neigungswinkel bis zu 45° Grad einstellen. Empfohlen werden häufig 14° Grad, um Regenwasser abfließen zu lassen und Blendeffekte zu vermeiden.

14. Gibt es Markisen mit automatischer Regen- oder Windsensorsteuerung?

Moderne Markisen lassen sich direkt ab Werk oder nachträglich mit Wind- und Regensensoren ausstatten, sodass sie sich automatisch ein- oder ausfahren (als Schutz des Markisentuchs und der Mechanik oder als Wetterschutz). Gleichzeitig bieten sie mehr Komfort im Alltag.

Was sind die Nachteile einer ausfahrbaren Markise?

  • Witterungsanfälligkeit: Gefahr von Schäden bei starkem Wind, Regen oder Schnee; Tuch nur trocken einfahren.
  • Wartungsaufwand: Regelmäßige Überprüfung und Schmierung der Mechanik nötig, um Verschleiß zu vermeiden.
  • Kosten: Höhere Anschaffungs- und Wartungskosten, besonders bei elektrischen Varianten mit Motor, Windwächter oder Regensensor.
  • Montage: Aufwendiger als bei einfachen Sonnenschutzlösungen wie Sonnenschirmen oder Sonnensegeln.

15. Können Markisen auch als Sichtschutz genutzt werden?

Besonders Vertikal- und Seitenmarkisen eignen sich gut als Sichtschutz. Ebenso bieten Zip-Markisen einen wirksamen Blend- und Sichtschutz – auch bei Wind. Soll es ein Sicht- und Sonnenschutz für Innenräume oder einen Wintergarten sein, kannst du auf Vorhänge oder Jalousien zurückgreifen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Jalousie und einer Markise?

MerkmalJalousienMarkisen
HauptfunktionLicht- und SichtschutzSonnen- und teilweise Windschutz
MaterialVerstellbare Lamellen aus Aluminium oder KunststoffRobustes Markisentuch
MontageortSenkrecht vor dem Fenster, innen oder außenAußen an Fassade, Balkon oder Terrasse
BedienungLamellenwinkel verstellbar für flexible LichtregulierungAusfahrbare Konstruktion, manuell oder motorisiert
EinsatzbereichVor allem FensterflächenGroße Flächen und Aufenthaltsbereiche im Freien
ZusatzschutzVorwiegend vor Licht und BlickenTeilweise auch vor leichtem Regen
FlächengrößeBegrenzt auf FenstermaßeGroßflächige Abdeckung möglich

Fazit: Markisen schützen zuverlässig – wenn Material und Technik stimmen

Markisen bieten vor allem effektiven Sonnen- und Sichtschutz sowie bis zu einem gewissen Grad auch Wetterschutz. Vorausgesetzt, Material, Bauweise und Ausstattung sind aufeinander abgestimmt.

Acrylstoffe punkten mit UV-Beständigkeit und Aluminiumrahmen mit Langlebigkeit. Besonders bei Wind oder Regen sind Stabilität und eine Sensorsteuerung entscheidend. Wer seine Markise pflegt und regelmäßig wartet, profitiert lange von der Investition.