Gabionen selber bauen, ist einfacher als gedacht: Mit der richtigen Planung, passenden Materialien und einer durchdachten Schritt-für-Schritt-Anleitung verwandelst du deinen Garten in eine moderne Wohlfühloase. Diese Steinkörbe bieten nicht nur Sichtschutz und Hangbefestigung, sondern werden zum echten Hingucker – und das zu einem Bruchteil der Kosten professioneller Anbieter.

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Was sind Gabionen?

Gabionen sind Drahtkörbe, die mit Steinen oder anderen Materialien gefüllt werden. Der Begriff stammt aus dem Italienischen (gabbione) und bedeutet „großer Käfig“. Ursprünglich im Wasserbau eingesetzt, erobern diese vielseitigen Konstruktionen heute private Gärten in Form von Doppelstabmattenzäunen.

Dass Gabionen beliebt sind, liegt in ihrer Funktionalität. Sie dienen als Sichtschutz, Lärmschutz, Hangbefestigung oder reine Gestaltungselemente. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zäunen benötigen sie keine regelmäßige Pflege.

Ein entscheidender Vorteil ist, dass sich Gabionen natürlich in die Landschaft einfügen. Je nach Steinauswahl entstehen rustikale oder moderne Optiken. Gleichzeitig bieten sie Lebensraum für Insekten und kleine Tiere.

Gabionen planen und vorbereiten

Die Planung entscheidet über Erfolg oder Misserfolg deines Projekts. Zuerst bestimmst du den genauen Standort und die gewünschten Abmessungen. Dann prüfst du die örtlichen Bauvorschriften. Viele Gemeinden genehmigen Gabionen bis 2 Meter Höhe. Bei Grenzbebauung gelten oft spezielle Regeln.

Berücksichtige deshalb beim Ausmessen Abstände zu Nachbargrundstücken und vorhandener Bepflanzung. Eine Skizze mit Maßangaben hilft bei der Materialbestellung

Schaue unbedingt auch in den Bauplan deines Hauses, ob unter dem geplanten Standort der Gabione Leitungen verlaufen. Außerdem solltest du einen Abstand von mindestens 30 cm zur Hauswand einhalten, damit die Abdichtung der Wand nicht beeinträchtigt oder beschädigt wird.

Materialliste und Werkzeug: Was braucht man alles für Gabionen im Garten?

Bevor du mit dem Bau deiner Gabionen loslegst, solltest du alle Materialien und Werkzeuge parat haben. Denn eine gute Vorbereitung spart Zeit und Nerven. Je nach Größe und Einsatzzweck unterscheiden sich die Anforderungen. Die folgende Übersicht zeigt, was du brauchst.

Materialliste für Gabionen

  1. Gabionenkörbe aus verzinktem Stahldraht nach DIN EN10244-2 (Maschenweite z.B. 5x10 cm oder 10x10 cm)
  2. Gabionensteine (Körnung z.B. 50-150 mm oder 90-180 mm je nach Maschenweite)
  3. Schotter für das Fundament (Körnung 0-32 mm)
  4. Geotextil oder Unkrautvlies
  5. Spiralen oder C-Ringe zum Verbinden der Gitterelemente
  6. Distanzhalter für gleichmäßige Befüllung
  7. Abdeckplatten (optional, für begehbare Oberflächen oder als Ablage-/Abstellfläche)

Benötigtes Werkzeug

  • Spaten und Schaufel
  • Handstampfer
  • Wasserwaage
  • Winkelmesser
  • Holzpflöcke und Richtschnur
  • Drahtschneider
  • Trennschleifer
  • Schubkarre

Unterbau und Fundament: Welcher Untergrund für Gabionen?

Für stabile, frei stehende Gabionen ist ein tragfähiger Unterbau entscheidend. Statt eines Betonfundaments kannst du je nach Höhe auch ein verdichtetes Mineralgemisch verwenden. Das hohe Gewicht der Füllsteine sorgt zusätzlich für Stabilität und Langlebigkeit. 

Wichtig: Glatt abgezogen muss die Oberfläche trotzdem sein, damit die Körbe später eben stehen.

Wie tief müssen Gabionen in die Erde?

Für ein stabiles Schotterfundament solltest du mindestens 60 cm Tiefe einplanen. Grundsätzlich gilt: Je höher und schmaler deine Gabionenmauer ist, desto tiefer muss das Fundament sein. So stellst du sicher, dass deine Konstruktion stabil steht, langfristig hält und keine Gefahr darstellt.

Wie werden Gabionen am Boden befestigt?

Um die Steinkörbe stabil zu verankern, kannst du in der Mitte einen Pfosten oder ein Eisenrohr tief in den Boden einschlagen.

Wenn du die Gabione zur Hangbefestigung nutzt, sorgt ein Punktfundament für zusätzliche Sicherheit. Betonierst du die Pfosten ein, steht die Konstruktion besonders fest und bleibt zuverlässig an ihrem Platz.

Kann man Gabionen ohne Fundament bauen?

Gabionen können grundsätzlich auch ohne Fundament gebaut werden, insbesondere wenn es sich um niedrigere Konstruktionen handelt oder wenn ein stabiler Untergrund vorhanden ist. Für höhere oder stärker belastete Gabionen ist ein Fundament jedoch empfehlenswert oder sogar notwendig.

Gabionen aufbauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Heimwerker

Wenn du Gabionen selbst bauen möchtest, kannst du dich für ein Komplettset entscheiden, das bereits alle benötigten Teile wie Körbe, Distanzhalter und Montagematerial enthält, oder du stellst dir die Bauteile einzeln in Modulbauweise zusammen, was jedoch etwas mehr Planung erfordert.

Berücksichtige dabei auf jeden Fall die Norm DIN EN 10223-8:2014-04, die die Anforderungen für Gabionenkörbe festlegt.

Mit der richtigen Anleitung ist der Aufbau von Gabionen gut machbar – auch für handwerklich weniger erfahrene Heimwerker. Damit dein Projekt stabil und optisch ansprechend gelingt, solltest du strukturiert vorgehen. Im Folgenden findest du die einzelnen Schritte im Überblick.

1. Areal für die Gabionenmauer abstecken

Markiere den gewünschten Verlauf mit Holzpflöcken und einer Richtschnur. Die Schnur spannst du entlang der Außenkanten des geplanten Gabionenzauns mithilfe eines gestochenen Mastwurfknotens um die Pflöcke. Mit einer Wasserwaage und einem Winkelmesser richtest du die Schnur exakt waagerecht aus.

Die Steine sollten später etwa 10  cm unter der Oberkante des Belags liegen. Die Höhe wird von der Richtschnur nach unten gemessen.

2. Graben ausheben und Boden verdichten

Hebe den Graben entlang der Richtschnur aus – etwa 40 cm tief und 10 cm breiter als die Gabione. Entferne, wenn nötig, vorher die Grasnarbe oder lose Erde. Den Boden verdichtest du mit einem Handstampfer.

Hinweis: Bei einem sehr sandigem Boden ist eine Schalung aus Holzbrettern hilfreich, um ein Nachrutschen oder Einstürzen des Grabens zu vermeiden.

3. Mineralgemisch einbringen und verdichten

Setze die zusammengeschraubten Zaunmatten mit den Pfosten in den Graben. Die Matten sollten einige Zentimeter in den Untergrund hineinragen. Um die Gabione exakt auszurichten, verwendest du eine Wasserwaage. Idealerweise hilft dir eine zweite Person dabei und hält die Pfosten fest.

Anschließend nimmst du die Matten wieder heraus, während die ausgerichteten Pfosten im Boden verankert bleiben. Jetzt füllst du rund 40 cm Mineralgemisch schichtweise in den Graben. Jede Lage sollte etwa 5–10 cm hoch sein.

Verdichte jede einzelne Schicht sorgfältig mit einem Handstampfer, bevor du die nächste aufträgst. Am Ende sollte die Oberfläche der verdichteten Tragschicht etwa 10 cm unterhalb der gespannten Richtschnur liegen.

4. Gabionenkörbe zusammensetzen

Montiere die Drahtkörbe gemäß Herstelleranleitung. Schneide die Doppelstabmatten bei Bedarf mit einem Trennschleifer auf Maß. Behandle Schnittstellen direkt mit Zinkspray, um Rostbildung zu vermeiden. Stelle die Körbe anschließend exakt auf das vorbereitete Fundament.

Wichtig: Trage bei Schneidarbeiten immer eine Atemschutzmaske, Schutzbrille und einen Gehörschutz.

5. Gabionenwände verschrauben und mit Steinen befüllen

Bringe im unteren Gabionenbereich erste Distanzhalter im Abstand von jeweils 25 Zentimetern an. Diese verhindern das Ausbeulen der Wände. Fülle die Gabionen nun mit Bruchsteinen. Hake zwischendurch weitere Distanzhalter ein, um auch in der Höhe die nötige Stabilität zu gewährleisten.

Wie befüllt man Gabionen richtig?

Die Steinauswahl beeinflusst Optik und Stabilität gleichermaßen. Verwende nur geeignete Gabionensteine mit der passenden Körnung.

Beginne ganz unten und fülle deine Gabione Schicht für Schicht auf. Achte darauf, das Füllmaterial gleichmäßig zu verteilen, um eine einseitige Belastung zu vermeiden und für bessere Stabilität zu sorgen. Arbeite langsam und sorgfältig, damit sich das Gewicht gleichmäßig verteilt. 

Des Weiteren solltest du Zwischenräume mit kleineren Steinen auffüllen, um Hohlräume zu vermeiden.

Welche Steine nimmt man für Gabionen?

Bewährte Steinarten sind Granit, Basalt, Kalkstein oder Diabas. Die meisten dieser Natursteine sind frostbeständig und verwittern kaum. Recyclingmaterial wie Betonbruch ist eine kostengünstige Alternative.

Vermeide weiche Gesteine wie Sandstein in feuchten Bereichen. Diese können bei Frost-Tau-Wechseln aufplatzen und die Stabilität beeinträchtigen.

Wie verhindert man, dass die Steine rausrutschen?

Die Steingröße muss zur Maschenweite passen. Bei 5x10 cm Maschen verwendest du Steine mit einer Körnung von 50-150 mm, 60-120 mm, 60-150 mm oder 60-180 mm. Größere Maschen von 10x10 cm vertragen 90-180 mm, 90-200 mm oder 100-300 mm.

Tipp aus der Redaktion: Die richtige Steinschichtung für eine perfekte Optik

Platziere die schönsten und gleichmäßigsten Steine bewusst an den Sichtseiten. Die weniger attraktiven Steine kommen ins Innere der Gabione. So entstehen gleichmäßige, optisch ansprechende Oberflächen, ohne dass du teure Sichtsteine kaufen musst.

Zusätzlich solltest du Steine ähnlicher Größe in horizontalen Schichten anordnen. Das verleiht der Gabione eine stilvolle, geordnete Ausstrahlung.

Übrigens findest du in unserem Artikel „Wie kann man Gabionen verschönern?“ kreative Tipps zu Pflanzen, Füllung, Steinen und Nutzung.

Gabionen selber bauen: Typische Fehler vermeiden

So mancher Heimwerker macht Fehler, die später zu Problemen führen. Das sind die häufigsten Schwachstellen und ihre Lösungen:

  • Unzureichendes Fundament: Ein zu flaches oder schlecht verdichtetes Fundament führt zum Absinken der Gabione. Investiere ausreichend Zeit in die Fundamentvorbereitung.
  • Fehlende Distanzhalter: Ohne Distanzhalter wölben sich die Seitenwände unter dem Steingewicht nach außen. Das beeinträchtigt die Stabilität und Optik.
  • Falsche Steinwahl: Zu kleine Steine fallen durch die Maschen, zu große blockieren die ordnungsgemäße Befüllung. Beachte das Verhältnis von Steingröße zu Maschenweite.
  • Ungleichmäßige Befüllung: Eine einseitige Befüllung kann die Gabione verformen oder zum Kippen bringen. Arbeite immer lagenweise und gleichmäßig.
  • Beschädigte Drahtverbindungen: Lose oder beschädigte Spiralverbindungen reduzieren die Stabilität erheblich. Kontrolliere alle Verbindungen vor der Befüllung.

Was tun, wenn die Gabione sich nach außen wölbt?

Um zu vermeiden, dass sich die Gabione beim Befüllen nach außen wölbt, solltest du vorher die benötigte Menge Füllmaterial berechnen. Dafür ermittelst du das Volumen deiner Gabione: Länge x Tiefe x Höhe. So weißt du, wie viel Material du brauchst.

Nachträgliche Reparaturen sind zwar möglich, aber aufwendig. Entferne dafür einen Teil der Steine und installiere zusätzliche Distanzhalter. Fülle die Gabione anschließend vorsichtig wieder auf.

Was kosten Gabionen?

Der Preis pro Meter hängt von verschiedenen Faktoren ab. Denn Gabionen unterscheiden sich hinsichtlich Größe, Maschenweite, Drahtstärke, Qualität der Drahtkörbe, Konstruktion und Art der Verwendung. Hinzu kommen die gewählten Steine zum Befüllen der Körbe sowie gegebenenfalls weitere Accessoires zum Verschönern. 

Eine Gabione mit den Maßen (LxHxT) 2 m x 0,45 m x 0,17 m kostet circa 45 Euro. Für 1 m x 2 m x 0,17 m musst du mit rund 150 Euro und für 1 m x 2 m x 0,47 m mit etwa 200 Euro rechnen.

Wenn du mehr über die Einsatzmöglichkeiten wissen willst, kannst du dich in unserem Artikel „Gabionen-Arten im Überblick: Vom Hochbeet über Sichtschutz und Hangbefestigung bis zur Sitzbank“ informieren.

Fazit: Gabionen selber bauen ist machbar und lohnenswert

Gabionen selber bauen ist ein überschaubares DIY-Projekt mit großer Wirkung. Mit sorgfältiger Planung, dem richtigen Material und etwas handwerklichem Geschick entstehen langlebige und attraktive Gartenelemente.

Die Kostenersparnis gegenüber professionellen Anbietern kann mitunter enorm sein, während die Gestaltungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt sind. Investiere ausreichend Zeit in Fundament und Vorbereitung. Das zahlt sich langfristig aus.

FAQ zum Thema Gabionen selber bauen

Wie baue ich eine Gabione selbst?

Um eine Gabione selbst zu bauen, bereitest du zuerst den Untergrund vor – am besten mit einem verdichteten Schotterbett oder Betonfundament. Danach setzt du den Drahtkorb laut Anleitung zusammen, bringst Distanzhalter ein und befüllst ihn schichtweise mit Gabionensteinen. Achte dabei auf eine gleichmäßige Verteilung und eine stabile Ausrichtung.

Wie schwer ist es, eine Gabione selbst zu machen?

Der Bau erfordert handwerkliches Grundverständnis, ist aber für versierte Heimwerker gut machbar. Die größte Herausforderung liegt in der ordnungsgemäßen Fundamentvorbereitung und gleichmäßigen Befüllung.

Wie befestige ich Gabionen am Boden?

Du kannst die Steinkörbe mittig mit einem Pfosten oder Eisenrohr im Boden fixieren, das du tief einschlägst. Dient die Gabione als Hangbefestigung, wird sie stabiler, wenn du die Pfosten mit einem Punktfundament einbetonierst. So bleibt alles sicher an Ort und Stelle.

Wie tief muss ein Fundament für Gabionen sein?

Wie tief ein Gabionenfundament sein muss, hängt vor allem von der Höhe, Breite und dem Boden ab. Grundsätzlich gilt: Je höher und schmaler die Gabione, desto tiefer sollte das Fundament sein. Während für ein Betonfundament mindestens 50 cm empfehlenswert sind, sind bei einem Schotterfundament 60 cm besser. Arbeitest du mit Stützpfosten, sollten diese mindestens 40 cm tief einbetoniert werden, damit alles stabil bleibt.

Wie tief müssen Gabionen einbetoniert werden?

Die Tiefe deines Gabionen-Fundaments hängt von der Länge der Pfosten ab – rechne zum Bodeneinstand einfach 30 cm dazu. Wenn du ein Betonfundament gießen möchtest, sollte es mindestens 50 cm tief sein.

Wie kann ich Gabionen ohne Fundament befestigen?

Um Gabionen ohne Fundament zu befestigen, ist ein ebener und tragfähiger Untergrund essenziell. Eine verdichtete Schicht aus Schotter oder Kies sorgt dafür, dass das Gewicht gleichmäßig verteilt wird und die Gabione nicht absackt. Bei niedrigen Varianten reicht oft schon die Steinfüllung als Beschwerung. Für höhere oder schmalere Gabionen solltest du zusätzlich Stützen oder Erdanker verwenden, um die Stabilität zu erhöhen.

Wie stabilisiere ich eine Gabione richtig?

Um deine Gabione stabil zu halten, solltest du auf ein solides Fundament, Distanzhalter und eine gleichmäßige, schichtweise Befüllung setzen. Wenn die Gabione besonders hoch ist oder an einem Hang steht, sind zusätzlich einbetonierte Pfosten oder ein Betonfundament sinnvoll, um für sicheren Halt zu sorgen. Zudem kannst du die Steinkörbe zu beiden Seiten mit C-Ringen aneinander befestigen.